von Helene Lassen (1858–1931)

Vor einigen Jahren im Juli kam ich an einem regnerischen Nachmittag zu einem unserer Gebirgssanatorien. Es hatte gerade einen Augenblick aufgehört zu regnen, und eine Masse Menschen strömten auf den Hof hinaus. Ein Maler hatte seine Staffelei hinausgeschafft, die Modelle aufgestellt und malte nun auf Tod und Leben, um den Augenblick, den es nicht regnete, zu benutzen, ohne sich darum zu bekümmern, was um ihn her vorging.
Ein bummlerhafter junger Mann von ungewöhnlich schwerem Körper und mit ein paar unförmlich weiten Beinkleidern hatte sich nonchalant bei der Treppe aufgestellt, indem er träge aus einer langen Pfeife dampfte und den Maler mit Kennerblick beobachtete, während er bald seine raschen Pinselstriche und bald die beiden kleinen blaugefrorenen Modelle betrachtete – hu, wie langweilig das alles hier oben in den Bergen war. Er sah sich nach einer Abwechslung um. Da kam rasch ein junges Mädchen im Regenmantel vorbei. Sie trug in der einen Hand eine Angelstange und ein irdenes Gefäß, mit der andern Hand hielt sie das für ihre Angeltour sehr unpraktische Kleid empor, der Kopf war in einer eigenen, schüchternen Weise geneigt, die Züge waren fein und der Ausdruck kindlich weich. Sie eilte schnell an der Malergruppe vorüber – o, da hakte der Angelhaken sich am Regenmantel fest. Sie blieb stehen und versuchte ihn loszumachen. Der Dicke setzte erstaunlich schnell seinen schweren Corpus in Bewegung und ging zu ihr hinunter, um ihr zu helfen. Unter Scherzen und Lachen bekamen sie den Haken los. Er begleitete sie weiter, und sie verschwanden unten beim Wasserfall, wo sie angeln wollte.
Ich bummelte eine Weile umher und traf dann meine Reisegefährtin, Frau L.
»Na, hast du dir schon das Publikum angesehen?«, fragte ich.
»Ja, hast du das hübsche junge Mädchen bemerkt? Fräulein Dahl heißt sie, Alma Dahl.«
»War das die, die eben angeln ging?«
»Jawohl. Ist sie nicht nett?«
»Ja, das ist sie in der Tat.«
In demselben Augenblick kam sie, gefolgt von ihrem Kavalier, mit ihrer Angelstange zurück. Frau L. ging zu ihr hin; sie hatten schon früher miteinander gesprochen.
»Na, haben Sie schon geangelt?«
»Ja, ich stand eine Weile mit meiner Stange unterhalb des Wasserfalls, aber ich bekam nichts.«
Sie sagte das so naiv, augenscheinlich gereizt über die Geduld, die dazu gehört, um Fische zu angeln. Ihr Kavalier stand neben ihr und blickte sie halb beschützend, halb unverschämt an.
Später kam sie wieder auf den Hof hinaus. Sie hatten den Regenmantel ausgezogen und trug eine hellblaue Blouse, die sie vorzüglich kleidete. Sowohl die Blouse als das lange Kleid sahen ganz neu aus; überhaupt machte alles, was sie anhatte, den Eindruck von etwas gerade Gekauftem, und als wenn es ihr Vergnügen bereitete, es anzuhaben. Aber sie stand gleichsam ein wenig hilflos allein in der Schar, als wenn sie nicht daran gewöhnt wäre, und ließ ihre dunkelblauen Kinderaugen mit den langen schwarzen Wimpern suchend zwischen all den Fremden umhergleiten. Eine Weile später entdeckte ich, dass sie mich mit neugierig interessiertem Gesicht anstarrte, und ich sah, dass sie Frau L., die neben ihr stand, etwas nach mir fragte. Ich ging zu ihnen hin. Frau L. stellte vor.
Da sagte sie mit weicher, angenehm gedämpfter Stimme:
»Ich habe Sie schon früher gesehen.«
Sie sagte das, wie wenn Kinder einem Fremden auf den Schoß springen und sagen: »Ich habe dich schon früher gesehen; auf der Straße!«
»Sie haben mich schon gesehen?«, erwiderte ich, »ich kann mich nicht entsinnen, Sie schon gesprochen zu haben.«
»Nein, ich habe Sie nur auf einem Bilde gesehen; aber ich erkannte Sie sogleich wieder.«
Und Sie begann von einem Gemälde zu erzählen, bei dem ich in der Tat zu einer Figur Modell gesessen hatte.
»Aber ich bin ja nur von der Rückseite gemalt?«
»Ja, aber ich kannte Sie doch sogleich an der Kopfform und dem Haar wieder.«
Sie schien in Künstlerkreisen ein wenig bekannt zu sein. Ob sie eine Art Künstlerin war? Ich fragte. Ja, sie hätte sich als Schauspielerin versucht, aber – es kam ein wenig zögernd – sie hätte so geringes Honorar bekommen. Jetzt nähte sie Handschuhe; aber dann wäre sie im Frühjahr so gefährlich erkrankt, so dass sie nicht mehr arbeiten konnte. Daher müsste sie auf die Berge, hätte der Doktor gesagt, und nun habe ein guter Freund dafür gesorgt, dass sie den Sommer über hier oben wohnen und wieder gesund werden könnte. Und die großen kinderblauen Augen strahlten.
»Er kommt selbst später hier herauf.«
Und dann verschwand sie wieder unter den anderen Gästen.
Am Tage darauf war sie nicht wohl, man sagte, sie müsse zu Bette liegen. Auch zu Mittag kam sie nicht hinunter; aber am Nachmittag traf ich sie auf der Treppe, im Begriff auszugehen. Sie war verweint und sah betrübt aus.
»Sind Sie heute krank gewesen, Fräulein Dahl?«, fragte ich freundlich. Sie blickte dankbar zu mir auf.
»Ja, ich bin oft krank. Im Frühling war ich nahe dem Tode«, sie erschauerte leicht und sah mich bittend an, als wenn ich ihr helfen könnte, »ach, ich möchte so ungern sterben – und doch!«, sagte sie mit plötzlichem Ausbruch. Ich verstand, dass sie sich mit einer großen und geheimen Freude trug, mit etwas, was das Leben für sie reich machte, obgleich sie arm und krank war.
Sie setzte sich mit einem Strickzeug allein, ein wenig von den anderen entfernt, hin, und blickte über das Wasser hinaus.
Alle anderen vereinigten sich in Gruppen, verstanden einander und gehörten zu einander. Nur dieses junge Mädchen gehörte gleichsam nicht hieher, hatte seine eigene Welt für sich. Ich kam mit einer der Frauen, einer schönen jüngeren Dame mit der sicheren Haltung der Weltdame, ins Gespräch. Sie sprach mit großer Zungengeläufigkeit.
»Sagen Sie mir, gnädige Frau, haben Sie das junge Mädchen dort beachtet?« Sie zeigte auf Fräulein Dahl hin.
»Ja, ich habe mit ihr mehrmals gesprochen.«
Sie blickte mich fragend an.
»Haben Sie nicht das starke Parfum bemerkt, das sie benutzt?‘
»Ja, sie macht einen etwas simplen Eindruck, so dass sie wohl nicht zwischen feinen und einfachen Parfums zu unterscheiden vermag.«
Die Frau lächelte.
»Wissen Sie, was der junge Herr, der ihr überall nachgeht, gestern zu meinem Mann sagte? Ja, er sagte: Keine Dame gebraucht solches Parfum.«
»Sie meinen«, fragte ich erschreckt, »dies junge, naive Mädchen?«
»Ja, schön naiv! Sie ist ein Protegé von Herrn (sie nannte einen bekannten Namen aus der Hauptstadt), er bezahlt für sie hier oben, und voriges Jahr war er mit einer anderen hier.«
Ich fühlte mich sehr unangenehm berührt. Unwillkürlich sah ich nach ihr hin. Nun erhob sie sich und ging langsam fort, und es war mir, als warf sie uns einen misstrauischen Blick zu.
Am Tage darauf hatte ich keine Lust, mit ihr zu plaudern, näherte sie sich, so zog ich mich zurück, obgleich es mir leid tat, ihren scheuen und betrübten Blick zu sehen, den sie mir jedesmal nachsandte. Ich begriff, dass sie meine Freundlichkeit vermisste; warum konnte ich sie ihr also nicht gönnen? Wie herzlos wir »Damen« im Grunde genommen gegen unsere unglücklichen Schwestern sind! Sollte ich nicht doch mehr Mitleid mit ihr haben?
Und ich sah sie in Gedanken arm und krank drinnen in der Stadt sitzen und vom Morgen bis zum Abend Handschuhe nähen, und hörte dann mitten in dem hoffnungslosen Dunkel einen reichen jungen Mann sagen: Folge mir von all diesem fort; ich schenke dir gute Tage – ich gebe dir meine Liebe, vielleicht wird sie lange währen, lange – – Nein, was wussten wir Glückskinder der Gesellschaft davon, was die Versuchung ist?
Und der Gedanke an die kleine Alma verfolgte mich, noch nachdem ich von dort fortgereist war. Ich sah sie so deutlich vor mir, wie sie dort allein für sich war in der Menge mit ihren kindlichen blauen Augen und ihrer kindlichen blauen Blouse.
*
Eine Woche später saß ich am Fenster in meinem Zimmer und schrieb. Ich wohnte nun auf einem Hof weiter unten im Tal, wo die Straße vorbeiführte, und ich amüsierte mich oft damit, die Reisenden von und zum Sanatorium zu beobachten. Wagengerassel ertönte auf der Landstraße, und ich blickte empor.
O, da saß sie ja im Wagen, strahlend vor Freude! Denn nun war sie nicht mehr allein – er war gekommen! Sie war also den weiten Weg zum Dampfschiff hinuntergefahren, um ihn zu holen, und nun saß er hinten und fuhr sie – fuhr sie durch die schönen Reiche des Sommers, durch Wald und grüne Bäume, durch blumige Wiesen, vorbei an blinkenden Wassern und rieselnden Bächen, durch Vogelsang, durch Liebesverheißungen.
Es war nicht anders möglich, ich musste mich für sie freuen, obgleich es mich so schmerzlich berührte, dass ich wusste, es würde nur einen armen Augenblick dauern; wusste, dass sie die Blume war, die heute oder morgen ins Feuer geworfen wird. Und ich folgte ihnen mit den Augen, sah ihre gerade freudige Haltung. Es war, als wenn das Glück und die Ruhe über seine Anwesenheit sie geadelt, ihr die Frauenhaltung und die Sicherheit gegeben hätten, welche der Stempel der Gesetzlichkeit verleiht. Und dann sah ich ihn an – ferienfroh, die Jagdhunde hinter sich. – Nun würden die beiden leben!
Und ich wollte die Hand gegen ihn ballen, ihn Verführer und Betrüger nennen – aber die Hand sank nieder, denn die beiden sahen so froh aus, und die Freude entwaffnete mich.
Ich erhob mich und ging hinaus, sie hatten mich für heute verstimmt.
Das Thema hatte mich ergriffen, und ich sah das Ganze wie auf einem Gemälde: eine sommergrüne, duftende Wiese voll hellblauer Blumen – mutig und gerade stehen sie da. Und einzelne so schüchtern und halbgeschlossen. – Dann kommt der Jäger, er, den ich eben im hellgrauen Sportanzug ferienfroh mit den hinter ihm herstürmenden Hunden sah. Und er bleibt stehen und pflückt die schüchternen wie die kecken, die geneigten wie die geraden und lässt hinter sich einen Weg voll gebrochener, verwelkter, niedergetretener Blumen zurück.
*
Etwa vierzehn Tage später begleitete ich einige mir bekannte Touristen zum Sanatorium hinauf. Es war dort keiner von den früheren Gästen mehr da, sondern lauter neue Gesichter. Ich fragte nach den beiden. O, sie hatten sich eine Sennhütte dort oben gemietet, sie beide allein; sie hatten nur einen alten Mann mit, der sie auf die Jagd begleiten sollte und ihnen sonst ein wenig helfen; und man lächelte vielsagend zu diesen Erklärungen.
Wir wollten auf dem Bergsee fahren und setzten uns ins Boot.
Der See lag still, blank und träumend da. Die moosbekleideten, buntfarbigen Ufer fielen gegen das Wasser sanft herab; über ihnen ragten hohe, düstere Felsen empor, deren Spitzen vom Nebel verborgen waren; keine Sonne, kein Wind, nur träges Wohlbehagen.
Wir duselten hin, jeder in seinen eigenen Sorgen oder Freuden.
Da näherte sich ein Boot, das hinter einer Landzunge hervorkam. Wie deutlich es sich abzeichnete. Vorne saß ein junger Mann in hellgrauem Anzuge und angelte, mitten im Boot saß ein alter Mann und ruderte; aber im hinteren Teile des Schiffes lag, sorgfältig mit Decken und Shawls eingehüllt, ein Kind und schlief, so glaubten wir. Fein und weich zeichneten sich die Konturen des Kindes ab, keck und jugendlich die desjenigen, der angelte, alt und gebeugt die dessen, der ruderte. Ein schönes, stimmungsvolles Bild. Ich genoss es eine Weile, während wir uns dem Boote näherten. Da rührte sich das feine Köpfchen in dem Boote. Ach – es war kleine, blaue Alma; aber nicht so, wie ich sie das letzte Mal gesehen hatte; wo war nun ihre stolze Freude? Warum legte sie sich wieder so müd, so todesmüde in das Boot zurück? Das Boot glitt weiter; aber ich wandte mich um und folgte ihm mit den Augen.
Und ich sah eine feine, wehmütige Linie von dem bloßen Kopf die Schulter hinunter, wo der Shawl herniedergeglitten war. Die Augen waren auf einen lichten Punkt droben auf der Berghalde gerichtet, auf ihre Sennhütte droben, sein und ihr kleines Sommerheim droben auf den Bergen.
Wie von unwiderstehlichem Drang getrieben, erhob sie eine Hand, eine schmale, bleiche, kleine Kinderhand, als wollte sie die Sennhütte in der Flucht ergreifen, sie festhalten, fest, denn das war ja ihr Schloss, ihr schönes Soria-Mosta-Schloss, wo kein anderer als sie und er wohnte, wo keine Blicke sie kalt und mit weltlichem Urteil bewachten, sondern wo nur die kleinen, bleichen Sommersterne spät, spät am Abend zu ihnen hineinguckten, wenn das Feuer auf dem Herde im Erlöschen war und er müde nach den Strapazen der Jagd dasaß und wie ein Regen von Rosen die zärtlichen, betörenden Worte über sie herabflüsterte!
Und das Boot glitt weiter, die Sennhütte entschwand, das Schloss verschwand, wie sie wusste, dass es wirklich verschwinden würde.
Sie blickte sich um. Zuerst hinauf nach den hohen, rauen Felsen; unwillkürlich sank sie zusammen. Die Linie vom Kopf über die Schulter wurde noch gebeugter, noch wehmütiger, denn die Felsen ähnelten den Menschen draußen in der Welt, den Menschen mit dem kalten, abweisend harten Blick. Und heute war keine Sonne auf dem Berge; keine Sonne, keine Sonne, plätscherte es düster um das Boot!
Sie blickte sich wieder um; ich wusste, es geschah nach Farben und Sonne.
Und ihr gleitender, suchender Blick traf die feinschattierten Moosflächen; aber es lag die kühle Reinheit der Berge darüber und stieß sie, die Unreine, zurück. Und der kindesblaue Blick – nein, er war nicht mehr kindesblau, denn er war vor der Trauer des erwachsenen Weibes verschleiert – glitt demütig zum Walde herab. Hatte auch er kein Mitgefühl mit ihr, keinen Schutz für ihren brennenden Schmerz? Düster stand er da mit der Einsamkeit des eingeschlossenen Bergsees, schwarzgrün und in Kirchenstimmung, heute mit keinen anderen Farben als dem ersten herbstgelben Hauch, der sie gerade heute so schmerzlich daran erinnerte, dass das Ganze nun bald ein Ende hatte. Wie im Märchen würde der Prinz und das Schloss und alles verschwinden! Selbst würde sie allein bleiben wie früher, arm wie früher.
Aber etwas würde ihr doch übrigbleiben, all die schönen Dinge, die er ihr gegeben!
Und ich glaube, sie lächelte wieder und ließ die Hand liebkosend über das warme, weiche Kleid herniedergleiten, das er ihr zum Winter geschenkt hatte, und den Shawl, den schönen, gestreiften Shawl, der weich und warm war wie seine Liebe! Und außerdem – noch waren ja vier Tage übrig, noch vier Tage droben auf dem Schloss!
Und ihre Augen öffneten sich weit und blickten nach ihm in dem hellgrauen Anzug hin. Wie flott und frisch und licht er aussah! Nun nickte er ihr munter zu, während er eifrig die Schnur einzog – ein Fisch hatte am Haken angebissen!
Und ihre Augen wurden wieder kindesfroh und kindesklar. Sie richtete sich halb im Boot empor und warf den Kopf mutig zurück. Noch hatte er sie ja nicht fortgeworfen, noch war sie ja die Blüte, die lebt und duftet – noch, noch einen kurzen Augenblick.
*
Einige Tage später begegnete ich ihm im Wagen auf der Straße. Er war auf der Heimfahrt – die vier Tagen waren vorüber.
Es war ein kühler, herbstlicher Morgen, und er sah aus, als wenn er fror, wie er da in dem Wägelchen neben dem Postillon saß. Er fuhr auf, als er jemandem auf der einsamen Straße begegnete; er lüftete rasch den Hut und verschwand bei einer Biegung. Die Jagdhunde trabten hinterher.
Es war eine kurze Begegnung, aber ich sah so viel in dem kurzen Augenblick.
Ich sah, er war bleich, nicht nur von der Morgenkälte, sondern von den Tränen der kleinen Alma. Die Blässe der Trennung lag über seinen Zügen. Ich sah, er hatte gelitten, ja er litt sogar noch jetzt.
Auch diesmal hatte ich die Hand geballt, auch diesmal sank sie nieder. Jetzt war es sein Schmerz, der mich entwaffnete, wie es das letzte Mal seine Freude war.
Und während ich still zwischen all dem herbstgelben Laub heimging, welches erzählte, dass nun der Sommer vorbei wäre, dachte ich an sie, die wieder allein dort oben saß auf einem kleinen grünen Fleck im Walde.
Wieder ergriff mich das Thema; nicht künstlerisch wie das letzte Mal, sondern menschlich; ich hatte keine Lust, die kleinen hellblauen Blumen zu malen, welche der Sportsmann niedertritt; heute wollte ich lieber für sie bitten. Wie einen Lichtpunkt sah ich seine bleichen Schmerzenszüge, und ich schloss wie im Gebet: Möchte das Leid ihn Barmherzigkeit lehren, Barmherzigkeit gegen sie dort oben und gegen diejenigen, denen er noch auf seinem Wege begegnen würde! Möchte das Leid ihn lehren, dass das Leben etwas mehr ist als ein armer Moment, ein armer Augenblick der Freude!
Übersetzung
Aus dem Norwegischen von Ernst Brausewetter
Textnachweis
Aus: Wiener Rundschau, Bd. II, Nr. 22, 1. Okt. 1897, S. 829–835. (Die Orthografie wurde der neuen deutschen Rechtschreibung angepasst, die Interpunktion behutsam modernisiert. Offensichtliche Satz- und Druckfehler wurden stillschweigend ausgebessert.)
Titelbild
Detail aus: Oda Krohg, Japanischer Lampion, 1886