Helene Lassen, geb. Løchen (* 1. Juli 1858 in Vang; † 22. November 1931 in Oslo) war eine norwegische Schriftstellerin, Lehrerin und Frauenrechtlerin. Ihre Eltern waren der liberale Jurist Edvard Martin Løchen und seine Frau Anne Elisabeth Grøtting. Der Vater interessierte sich während seines Studiums für die Literatur seiner Zeit und stand zeitweise dem Kreis um den Lyriker Johan Sebastian Welhaven nahe. Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe, die Sammler norwegischer Volksmärchen, zählten zu den Freunden eines Bruders der Mutter und waren später häufig zu Gast bei der Familie Løchen. In diesem kulturell aufgeschlossenen Milieu wuchs die Schriftstellerin als einziges Mädchen in einer Gruppe von acht (nach anderen Angaben: zehn) Geschwistern auf. Eine besonders enge Beziehung hatte sie zu ihrem jüngsten Bruder, dem Maler Kalle Løchen (1865–1893), dem sie auch für mehrere Bilder als Modell diente.
1881 vermählte Helene Løchen sich mit dem Pfarrer Carl Jacob Cathrinus Lassen (1850-1926).
Schon früh schrieb Helene Lassen für die 1887 gegründete Zeitschrift Nylænde, dem ältesten Publikationsorgan der norwegischen Frauenbewegung. Daneben war sie auch als Literaturkritikerin der Zeitung Norske Intelligenz-Seddeler tätig. Als Schriftstellerin veröffentlichte sie mehrere Sammlungen von Erzählungen für Kinder und Erwachsene. Bekanntheit erlangte sie nicht zuletzt mit einer Biographie ihrer berühmten schwedischen Kollegin Selma Lagerlöf (Selma Lagerlöf og hendes digtning) aus dem Jahr 1905.
Von 1907 bis 1925 war Helene Lassen Lehrerin an der Mädchenschule Vestheim in Oslo, wo sie Norwegisch, Religion und norwegische Geschichte unterrichtete.
Quellen:
Norwegischer Wikipedia-Eintrag zu Helene Lassen
Deutscher Wikipedia-Eintrag zu Kalle Løchen